Der Gedenktag der heiligen Barbara wird am 4. Dezember begangen. Die Legende nennt als Zeitpunkt ihres Martyriums und Todes die Regierungszeit des Kaisers Maximinus Daia (305, 310 - 313) und Nikomedien als Lebensraum, also das östlich vom damaligen Konstantinopel (heute: Istanbul) gelegene Gebiet. Die Entstehung der Legende scheint vor dem 7. Jahrhundert im byzantinischen Raum zu liegen. Über Byzanz gelangt die Legende um 700 nach Italien, von wo aus um 1000, als die Türken Kleinasien überrennen, die Reliquien „in Sicherheit” gebracht werden.  Die Reliquien gelangen in das Kloster S. Giovanni Evangelista in Torcello. Die Goldene Legende, die „Legenda aurea”, erwähnt im 13. und 14. Jahrhundert die heilige Barbara noch nicht. In liturgischen Heiligenkalendern ist sie aber schon nachweisbar. Wohl erst im 15. oder 16. Jahrhundert wurde die „Legenda aurea” um die heilige Barbara ergänzt. Das ist auch der Zeitpunkt, wo sie in der Volksfrömmigkeit den „heiligen” Daniel, den Propheten Daniel, ablöst, der bis dahin Patron der Bergleute war, weil er nach den Heiligen Schrift in der „Löwengrube” gesessen hatte (Dan 6,2-29). Seit dem 14. Jahrhundert wurden die Bergbaugebiete in Sachsen, Schlesien und Böhmen besondere Kultlandschaften der heiligen Barbara; die Verehrung in den Alpen, mit Ausnahme in Tirol, stammt überwiegend aus der Gegenreformation des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Ruhrgebiet fand die Barbaraverehrung Einzug mit den Bergarbeitern im neu eröffneten Bergbau.

Was die Legende berichtet

Kurz gefasst erzählt die Legende von einer schönen Tochter namens Barbara, der ihr Vater Dioskuros alles angedeihen ließ, was ein wohlhabender Kaufmann seinem Kind bieten konnte: Ein schönes Zuhause, eine gute Ausbildung und die Erfüllung vieler Wünsche. Dies alles unternahm der heidnische Vater, damit seine Tochter nicht Christin wurde oder sich zu einer Heirat verleiten ließ, die gegen seine Absicht war. So durfte das Mädchen in einem Turm ihre Wohnung einrichten. Sie wurde von guten Lehrern unterrichtet. Von einem Lehrer, einem Freund des bekannten Schriftstellers Origines, erfuhr sie vom Christentum und ließ sich taufen. Um einen eigenen Betraum zu haben, der auch Treffpunkt für andere Christen sein sollte, erbat Barbara von ihrem Vater die Einrichtung eines Badezimmers. Auch diesen Wunsch erfüllte der Vater. Barbara ließ zu den beiden Badezimmerfenstern ein drittes fügen  - als Lob des dreifaltigen Gottes.

Als ein junger Mann die Hand seiner Tochter begehrte, war Dioskuros nicht abgeneigt, weil derjenige von gleichem Stand und Vermögen war. Barbara aber war wenig geneigt und der Vater bedrängte sie nicht, weil er eine weite Reise unternehmen musste und auf Zeit setzte. Aber als er, wieder zurückgekehrt, seinen alten Plan verfolgte, eröffnete ihm Barbara, dass sie nicht daran denke, einen Heiden zu ehelichen, weil sie Christin sei. Ihr Vater reagierte jähzornig und unerbittlich: Vor die Wahl gestellt, den heidnischen Kandidaten zu heiraten oder grausam bestraft zu werden, floh sie vor dem Vater, der sie mit gezücktem Schwert verfolgte. Auf der Flucht öffneten sich Barbara die Felsen und bargen sie. Ein Hirt hatte dies beobachtet und verriet sie an ihren Vater, der sie nach Hause schleppte und schwer misshandelte. Als alle seine Torturen nichts halfen, brachte er Barbara vor den Landpfleger Martian, der sie nach Reichsrecht aburteilen - also wegen Hochverrats zum Tode bestimmen sollte. Als alle Schmeicheleien Martians nicht halfen, ließ er sie derart durchprügeln, dass Barbaras Haut nur noch aus rohem Fleisch bestand und niemand mehr glaubte, sie werde die Nacht im Verließ überstehen. Aber, so erzählt die Legende, ein Engel des Herrn heilte in der Nacht alle ihre Wunden und versprach ihr Beistand bei allen noch zu erwartenden Qualen. Gott wollte Martian und Dioskuros durch sein Wunder bekehren. Martian aber schrieb die unerklärliche Heilung den Göttern zu. Barbara hielt ihm entgegen: „Nein, nein! Holz und Steine, aus dem deine Götter gefertigt sind, können das nicht. Dies ist ein Werk des Herrn des Himmels und der Erde, den ich als den einzigen wahren Gott anerkenne, für dessen Ehre ich zu sterben bereit bin.” Erneut wurde Barbara schwer misshandelt. Barbara blieb standhaft und betete: „Deine Hand, o Herr verlasse mich nicht. In dir kann ich alles, ohne dich vermag ich nichts.” Martian verurteilte Barbara zum Tode durch Enthauptung. Dioskuros, der alle Qualen seiner Tochter mit angesehen hatte, erbat vom Landpfleger die zweifelhafte Gnade, die Rolle des Scharfrichters übernehmen zu dürfen. Unter ständiger Geißelung trieb man die nackte Barbara auf einen Hügel, wo sie hingerichtet werden sollte. Ehe Barbara ihren Kopf ihrem Henker und Vater neigte, dankte sie öffentlich für die ihr verliehene Gnade und aus den Wolken lud sie eine Stimme zur ewigen Belohnung ein. In späteren Zeiten fügen die Legenden ein, der Heiligen sei in diesem Moment versprochen worden, dass kein Mensch, der sie anrufe, ohne Sterbesakramente sterben werde. Ihr Vater schlug ihr den Kopf ab. Auf dem Nachhauseweg wurde der grausame Vater vom Blitz erschlagen. Dies alles soll an einem 4. Dezember geschehen sein.